Die Entscheidung des Ligaverbandes, dem Deutschen Rekordmeister im Frauenhandball, dem HC Leipzig, die Lizenz für die kommende Saison zu entziehen, stößt bei den sportpolitischen Sprechern der Fraktionen auf großes Bedauern.

Gemeinsames Statement von

Margitta Hollick, Stadträtin der Fraktion Die Linke,

Christopher Zenker, sportpolitischer Sprecher und Vorsitzender der SPD-Fraktion,

Michael Schmidt, Stadtrat und sportpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:

Mit Bedauern haben wir die gestrige Entscheidung des Ligaverbandes aufgenommen. Alle Anstrengungen zur Beseitigung der über Jahre aufgelaufenen Verbindlichkeiten waren damit vergebens. Dies bedeutet einen ungeheuer tiefen Einschnitt nicht nur in den Leipziger Frauenhandball und seine ausgezeichnete Nachwuchsarbeit. Es bedeutet auch einen herben Rückschlag für die Bundesliga, für die der HC Leipzig als Zugpferd und Besuchermagnet stand, solang man zurückdenkt. Die Liga nun mit nur 13 Mannschaften spielen zu wollen zeigt uns auch, dass es nicht möglich ist, die Lücke, die der Zwangsabstieg des HCL bedeutet, füllen zu können.

Sollte ein Einspruch des HCL gegen den Lizenzentzug keinen Erfolg haben, muss nach einer personellen Neustrukturierung ein gemeinsames Bekenntnis aus Gesellschaft, Sport, Politik und Wirtschaft für den Nachwuchs des HCL folgen. Auf wirtschaftlich gesundem Fundament sollten gemeinsame Anstrengungen für das Ziel eines Neuanfangs mit dem Ziel in die Bundesliga unternommen werden, um die erfolgreiche Nachwuchsarbeit der vergangenen Jahrzehnte nachhaltig fortzusetzen und auch künftig junge handballbegeisterte Frauen in Leipzig zu Nationalspielerinnen auszubilden. Leipzig bietet mit Sportgymnasium, Sportoberschule, Internat, dem Olympiastützpunkt und der Sportwissenschaftlichen Fakultät auch weiterhin ausgezeichnete Voraussetzungen für einen dauerhaften Bestand des Nachwuchsleistungszentrum Handball Nachwuchs der Frauen. Dieses sollte mit aller Kraft in Leipzig gehalten werden. Die Sportförderung der Stadt Leipzig und die Unterstützung des Stadtkonzerns sollte dabei auch künftig als verlässlicher Grundpfeiler stehen.

Wir danken in diesem Zusammenhang insbesondere allen Spielerinnen sowie dem Trainer- und Betreuungsteam für ihr Engagement der vergangenen Monate. Sie haben sich der gemeinsamen Rettung des HCL trotz monatelanger Gehaltsaußenstände mit Leidenschaft verpflichtet, was alles andere als selbstverständlich ist. Dass diese Bemühungen letztlich nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben, ist traurig. Allen, die den Verein nun zwangsläufig werden verlassen müssen, wünschen wir von Herzen alles Gute für die Zukunft!“