Die SPD-Fraktion bringt zur Ratsversammlung am 14.09.2011 folgenden Antrag ins Verfahren: „Trägerwechsel beim Fußballfanprojekt umsetzen“. In dem Antrag beauftragt die Fraktion den Oberbürgermeister, den im Jugendhilfeausschuss beschlossenen Trägerwechsel für das Fußballfanprojekt noch in der laufenden Fußballsaison 2011/2012 umzusetzen.

Christopher Zenker, Vorsitzender des Fachausschusses Sport: “Die SPD unterstützt, wie auch der DFB und der Jugendhilfeausschuss der Stadt Leipzig, den Trägerwechsel ausdrücklich. Outlaw ist ein erfahrener und anerkannter Träger in der Jugendarbeit. Ziel des Fanprojektes ist es unter anderem Gewalt, Rassismus und Diskriminierung im  Leipziger Fußball abzubauen. Mit einem neuen erfahrenen Träger erhoffen wir uns hier neue Ansätze um die vorhandenen Probleme aktiv anzugehen.“

Der Jugendhilfeausschuss hat am 31.01.2011 einen Trägerwechsel beim Fußballfanprojekt beschlossen. Mit der Outlaw gGmbH konnte ein Träger mit einem sozialpädagogischen Erfahrungshintergrund gewonnen werden, der bereits in einer anderen Stadt ein Fußballfanprojekt betreut. Faktisch gibt es in Leipzig seit 1. Juli dieses Jahres kein offizielles Fanprojekt mehr, da der geplante und vereinbarte kooperative Übergang nicht realisiert wurde und das Land Sachsen immer noch keine Entscheidung getroffen hat. Um diesen Missstand zu beseitigen, fordert die SPD-Fraktion den Oberbürgermeister auf, sich mit Nachdruck dafür einzusetzen, dass der Trägerwechsel möglichst schnell, vor allem jedoch noch innerhalb der laufenden Saison Realität wird.

Ulrike Herold, Mitglied im Jugendhilfeausschuss: “Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass die Fanarbeit in Leipzig bei einem Träger zusammenläuft, dies ist auch aufgrund der spezifischen Probleme der rivalisierenden Fangruppen in Leipzig notwendig. Eine Teilung der Fanarbeit auf verschiedene Träger unter Beteiligung des alten Trägers Sportjugend e.V. lehnen wir daher ab. Zudem würden bestehende Defizite beim Festhalten an dem alten Träger nicht beseitigt.“

Die sozialpädagogische Fanarbeit orientiert sich an der Lebenswelt der Fans. Sie findet im Stadion, auf Auswärtsfahrten, in Fantreffs und bei Fanturnieren statt. Ziel der Projekte ist es, die Gewaltbereitschaft und antidemokratische Einstellungen abzubauen. Gleichzeitig stärken die Projekte die kreative Fankultur und bieten alternative Freizeit- und Bildungsangebote speziell für jugendliche Fans an. Christopher Zenker: „Wir hoffen, dass der Trägerwechsel zügig gemeinsam mit der sächsischen Staatsregierung umgesetzt wird“.