Redner: Heiko Oßwald, Stadtrat der SPD-Fraktion und Mitglied im Aufsichtsrat der LVV

 

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
werte Gäste!

Der LVV-Konzern kann gelassen und optimistisch ins neue Jahr 2009 gehen.
Mit einer Eigenkapitalquote von über 40% und einem Verschuldungsgrad von unter 50% steht der Konzern jetzt stärker als jemals zuvor da. Durch den Abbau von 444 Millionen Euro an Schulden müssen nun jährlich 25 Millionen Euro weniger für Zinsen aufgewendet werden. Die Bonität bei sämtlichen Banken ist daher hervorragend. Auch die Arbeitnehmer im Konzern sind durch einen siebenjährigen Kündigungsschutz besser als andere abgesichert und können weniger sorgenvoll ins wirtschaftlich schwierige Jahr 2009 blicken.
Der LVV Konzern ist wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise in der Lage, in drastischem Umfang Investitionen vorzuziehen und somit die regionale Wirtschaft vor Ort zu stützen und Arbeitsplätze zu sichern.

So oder so ähnlich hätte ich meine Rede beginnen können, wenn die geplante Teilveräußerung der Stadtwerke letztes Jahr erfolgreich über die Bühne gegangen wäre. Wie bereits bekannt kam leider alles anders.
Die LVV hat nun die Folgen des gescheiterten Anteilsverkaufes zu tragen und wird sich diesen aber mit aller Kraft stellen. Nicht weniger als eine finanzielle Deckungslücke von 145 Millionen Euro bis 2012 gilt es zu schließen.
Die Informationsvorlage beinhaltet ein umfassendes strategisches Konzept der LVV, wie sie den Herausforderungen der Zukunft begegnen will.
Dabei wird ein breites Band an zu prüfenden Möglichkeiten vorgestellt, um den Konzern als Ganzes zu stärken, dessen Finanzkraft zu festigen, sowie Leipzig weiter erfolgreich zu entwickeln und Arbeitsplätze vor Ort zu sichern.  
Dazu gehört der zügige Ausbau der LVV zu einer Managementholding, die Erschließung von Synergien im Konzern, die Optimierung von Leistungsstandards, der Konzernplanung, sowie des Beteiligungsportfolios, um einiges zu nennen.
Es verbietet sich im Interesse der LVV, aber auch der Stadt Leipzig, jetzt schon in dieser frühen Prüfphase über einzelne Maßnahmen zu spekulieren und diese öffentlich auszuschlachten.
 

Was die LVV jetzt braucht, ist die uneingeschränkte Unterstützung der Stadt Leipzig und ihrer handelnden politischen Repräsentanten, um in Ruhe mit der nötigen Transparenz aber auch Entschlossenheit, die gesteckten Ziele nach und nach umzusetzen.
Die neue Geschäftsführung ist mit diesem Konzept auf einem guten Weg, welches übrigens – trotz nicht vorhandener Personalressourcen – innerhalb kürzester Zeit vorgelegt wurde. Dafür vielen Dank.

Wir als SPD-Fraktion werden als sachlicher, fairer und kritischer Partner zur Verfügung stehen und nehmen die Informationsvorlage wohlwollend zur Kenntnis.