Rednerin: Ute Köhler- Siegel, sozialpolitische Sprecherin

Rede zum Antrag der SPD- Fraktion V/A 153 Ausweitung der Familienbildung

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

verehrte Stadträte,

werte Gäste,

in der Ratsversammlung im April fand die Bildungspolitische Stunde statt. Meine Fraktion reichte zu diesem wichtigen Thema drei Anträge ein, die heute zur Abstimmung stehen.
Somit können wir in dieser Ratsversammlung eine Bildungspolitische Viertelstunde durchführen.

Seit September 2009 gibt es an 10 Leipziger Kitas in den Stadtbezirken West, Altwest und Ost das Projekt KIFAZ. Kindertageseinrichtungen werden zu Familienzentren weiterentwickelt. Wir haben uns eine solche Kita angesehen und uns mit dem Projektkoordinator und den Kita- Leiterinnen unterhalten. Der Projektkoordinator betreut mehrere Kitas fachlich, stellt Kontakte zu Kooperationspartner her, ist auch fachlicher Ansprechpartner für die Eltern und kümmert sich um die Projektleitung. Die Erzieherinnen erfüllen das Projekt mit Leben. Das Team entwickelt ein neues Berufsverständnis.Im Projekt geht es darum, das Kind nicht mehr als Einzelnes zu betrachten, sondern als Teil der Familie. Die Familien verfügen über sehr viele Kompetenzen, die genutzt und gefördert werden. Konkret sieht das so aus, dass die Einrichtungen Fortbildungs-veranstaltungen für Eltern anbieten, z. B. 1. Hilfe am Kind.

In vielen Einrichtungen werden Angebote für die ganze Familie unterbreitet, z. B. Krabbelgruppen für jüngere Geschwister, die auch bald in die Kita aufgenommen werden, Familienbastelnachmittage oder Förderangebote für ehemalige Kita- Kinder. In Situationen, in denen Eltern schnell Beratung und Unterstützung brauchen kann die Erzieherin schnell über den Projektleiter kompetente Gesprächspartner in die Kita holen.

Meine Fraktion findet den Ansatz des Familienzentrums in der Kita richtig und wichtig, denn dort werden die Weichen für die weitere Entwicklung von Kindern gestellt. In der Schule ist ein Entwicklungsrückstand kaum noch aufzuholen. Die Kompetenz der Familie wird gestärkt und Bewusstsein der Eltern für die Verantwortung der Entwicklung des Kindes gestärkt.
Wir wollen dieses Projekt auf das ganze Stadtgebiet ausdehnen.

Auch über das Bundesmodellprojekt „Lernen vor Ort“ wird das Aktionsfeld „Familienbildung und Elternarbeit“ vertiefend gefördert.

Bisher schöpft die Stadt Leipzig alle Möglichkeiten aus, Landes- Bundes- und EU- Mittel einzusetzen. Es muss aber schon jetzt darüber nachgedacht werden, wie dieses Projekt nach Auslaufen des Unterstützungszeitraums weitergeführt werden kann.

Bitte stimmen Sie unserem Antrag zu, die Familienbildung weiterzuentwickeln.