„Auch die Stadt Leipzig wird demnächst eine berufsbegleitende Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher anbieten. Eine gute Nachricht, um den Personalmangel in den Kitas zu begegnen. Damit setzt die Stadtverwaltung endlich eine Forderung der SPD-Fraktion aus dem Jahr 2012 um und macht einen Vorschlag zum Umgang mit einem Antrag unserer Fraktion aus Dezember 2017. In diesem wird die Stadt aufgefordert 25 Stellen für eine berufsbegleitende Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin beziehungsweise zum staatlich anerkannten Erzieher zu schaffen. In einen weiteren Antrag fordern wir, dass für die berufsbegleitende Ausbildung  direkt Tagespflegepersonen anzusprechen. Viele Tagespflegepersonen äußern den Wunsch Erzieherin beziehungsweise Erzieher zu werden. Diese Personen haben durch ihre Tätigkeit Berufserfahrung und ein hohes Interesse an der Arbeit mit Kindern, sind aber auf ein Gehalt angewiesen.“, so Christopher Zenker, Vorsitzender der SPD-Fraktion Leipzig und deren sozialpolitischer Sprecher.

Bis 2020 müssen 832 Erzieherstellen in Leipzig nach- und neubesetzt werden, da zusätzliche Kindertagesstätten eröffnen und Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Es wird inzwischen immer schwieriger, vor allem neue Kitas schnell mit ausreichend Personal zu besetzen. Das vor diesem Hintergrund die berufsbegleitende Ausbildung bisher gar nicht genutzt wurde, bleibt unverständlich.

Christopher Zenker weiter: „Die noch zu besetzenden Stellen in kommunalen und freien Kitas machen deutlich, dass der Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte weiter steigen wird. Auch deshalb macht es Sinn, die berufsbegleitende Ausbildung zu forcieren, denn gegenüber der rein schulischen Ausbildung werden angehende  Erzieherinnen und Erzieher früh in die Abläufe der Kindertagesstätten eingebunden und  tragen damit auch direkt zur Senkung des Personalmangels bei. Die berufsbegleitende Ausbildung führt außerdem zur frühen Bindung der Auszubildenden an die Stadt Leipzig. Außerdem erleichtert die berufsbegleitende Ausbildung auch Quereinsteigern einen Berufswechsel, da während der Ausbildung kein kompletter Gehaltsausfall zu Buche schlägt.“

Christopher Zenker abschließend: „Wir setzen darauf, dass die Stadtverwaltung auch unseren zweiten Beschlusspunkt, die freien Träger dabei zu unterstützen, so großzügig übernimmt und umsetzt, denn Stadt und freie Träge dürfen sich beim Anwerben von Fachkräften nicht kannibalisieren. Unbesetzte Stellen führen zu nicht belegbaren Kitaplätzen, unabhängig vom Träger. Weiter fordern wir den Freistaat Sachsen auf, den dreijährigen Ausbildungsgang zur staatlich geprüften Sozialassistentin und zum staatlich geprüften Sozialassistenten für Absolventinnen und Absolventen mit qualifiziertem Hauptschulabschluss und für Migranten mit vergleichbaren ausländischen Abschlüssen wieder anzubieten. Dies ist in vielen Bundesländern möglich und auch in diesen Ausbildungsgang, der Voraussetzung für viele soziale Berufe ist, herrscht inzwischen ein Fachkräftemangel. “ +++