Artikel von Ute Köhler-Siegel für Amtsblatt vom 09.03.2013

Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung das Modellprojekt „Kernkompetenz Technische Bildung“ beschlossen. Das Fach Technik ist im Freistaat Sachsen kein eigenständiges Unterrichtsfach mehr, lediglich in Klasse 10 als Vertiefungskurs wählbar. Technische Bildung ist aber eine Grundlage für viele Ausbildungsberufe. Der Umgang mit Technik interessiert viele junge Menschen. Besonders Mittelschüler schätzen den praxisorientierten Bezug. Leider ist das Modellprojekt zurzeit nur für Schüler, die einen Realschulabschluss anstreben, vorgesehen.

Wir sehen in diesem Projekt noch mehr Potential: Mit der Einbindung von Haupt- und Förderschülern könnte die Motivation dieser jungen Menschen durch den starken Praxisbezug und dem außerschulischem Lernort GaraGe wachsen, einen Schulabschluss zu erreichen. Immerhin verlassen fast 15 Prozent der Schüler eines Jahrgangs die Schule ohne Abschluss, davon sind größtenteils Lernförderschüler betroffen. Die Investition von 312.000 Euro ist vernünftig, die Weiterführung des Projekts fast zwingend erforderlich. Um mehr Jugendliche einzubinden, ist ein größerer finanzieller Aufwand notwendig. Dazu sollten aber auch unbedingt mehr Unternehmen eingebunden werden, denn diese sind die Nutznießer dieser Maßnahme, da sie gut vorbereitete Auszubildende übernehmen können.