Die Ergebnisse des Wettbewerbes zur Gestaltung des Universitätskomplexes am Augustus-platz sind nach einer gründlichen Analyse für die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat nicht zufrieden stellend.

Die Kreativität der beteiligten Architekten war wegen der Vielzahl der vorgegebenen Restriktionen durch den Auslober, dem Freistaat Sachsen, erheblich eingeschränkt. Durch den in der Ausschreibung vorgegebenen Erhalt großer Teile nur mittelmäßig gestalteter Gebäude der jetzigen Universität wird eine Vielzahl von gestalterischen Fest-punkten gesetzt, die der Aufgabe und dem Ort angemessene große, richtungsweisende Architektur nicht zulässt.

Die am Wettbewerb beteiligten Architekturbüros haben zwar versucht, trotzdem zu entsprechenden Ergebnissen zu kommen, und es wurden gute Einzelideen entwickelt. Sowohl für einzelne Bereiche als auch für den Gesamtkomplex, insbesondere aber für die Gestaltungslösung zum Augustusplatz hin, wurden jedoch keine überzeugenden Lösungen gefunden.

Insgesamt fehlt die Stadtbild prägende große Idee für eine Universität des 21. Jahrhunderts im Zentrum von Leipzig.

Die SPD-Fraktion ist der Meinung, dass der Wettbewerb mit einer geänderten Ausschrei-bung unter Einbeziehung namhafter, aber auch junger Büros z.B. als beschränkter Einla-dungswettbewerb wiederholt werden sollte.

Die SPD-Fraktion hat sich abschließend mit dem Thema “Paulinerkirche” befasst. Sie sprach sich nahezu einstimmig gegen einen Wiederaufbau aus.

Sie vertritt die Auffassung, dass sich die 1968 begangene Kulturbarbarei durch das Wiedererstehen der ehemaligen Kirche nicht wieder gut machen lässt. Durch ein solches Plagiat würde vielmehr der Eindruck entstehen, dass damit das Verbrechen der Sprengung durch die SED-Machthaber geheilt wäre.

Jedoch setzen sich die Mitglieder der SPD-Fraktion nachdrücklich für ein würdiges und angemessenes Gedenken am Ort des Geschehens ein.