Beschlussvorschlag:

  1. Die Stadtverwaltung richtet jährlich 25 berufsbegleitende Ausbildungsplätze zu staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erziehern ab dem Schuljahr 2018/19 bei der Stadt Leipzig ein.
  2. Die Stadt Leipzig unterstützt freie Träger bei der dualen Ausbildung von staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erzieher.

Sachverhalt:
In Leipzig bilden 16 Fachschulen aktuell 1.539 Personen zu staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erziehern aus, davon 260 Personen berufsbegleitend. Nach Auskunft des sächsischen Kultusministeriums wird Leipzig einen Personalzuwuchs von 832 Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten zwischen 2018 – 2020 brauchen. Zusätzlich werden nach jetzigem Stand 236 Erzieherinnen und Erzieher zwischen 2018 – 2020 in den Ruhestand gehen. Diese Stellen müssen nachbesetzt werden.

Die berufsbegleitende Ausbildung wird derzeit an sechs Fachschulen in Leipzig angeboten.

Dies entspricht dem derzeitigen Bedarf. Die exemplarische Nachfrage bei einer Fachschule

ergab, dass diese flexibel auf ein Ansteigen des Bedarfs an berufsbegleitenden

Ausbildungen reagieren könnte.

Die noch zu besetzenden Stellen in kommunalen und freien Kitas machen deutlich, dass der Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte weiter steigen wird. Die Stadt Leipzig nutzt aktuell noch nicht alle Optionen, die im Ausbildungsbereich möglich sind. Aus unserer Sicht hat die berufsbegleitende Ausbildung, bei der die Auszubildenden von Anfang an in einer Kita  mitarbeiten, noch nicht den Stellenwert, den sie unserer Ansicht nach haben müsste. Kurz- bis mittelfristig wird die Stadt Leipzig ihren Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern nicht mehr decken können, wenn sie in kommunalen Kitas nicht auch die Möglichkeit der berufsbegleitenden Ausbildung anbietet.

Darüber hinaus hat diese Form der Ausbildung auch Vorteile gegenüber der rein schulischen Ausbildung: Angehende Erzieherinnen und Erzieher können früh in die Abläufe der Kindertagesstätten eingebunden werden und tragen direkt zur Senkung des Personalmangels bei. Die berufsbegleitende Ausbildung führt außerdem zur frühen Bindung der Auszubildenden an die Stadt Leipzig. Ferner erleichtert die berufsbegleitende Ausbildung auch Quereinsteigern einen Berufswechsel, da während der Ausbildung kein kompletter Gehaltsausfall zu Buche schlägt.