Stadträte Oßwald und Albrecht sehen große Potenziale in Leipzig

Im Rahmen der anstehenden Haushaltsdiskussion haben die Fraktionen von SPD und CDU einen gemeinsamen Antrag ins Verfahren gegeben, der zur Absicherung und Erweiterung des von der Caritas betreuten Projekts „Stromspar-Check“ dienen soll. Die Stadtverwaltung wird darin aufgefordert, diesem Projekt Lohnzuschüsse in Höhe von 10.000 Euro pro Jahr zu gewähren, sodass davon die bestehenden vier Arbeitsgelegenheiten in Bürgerarbeitsstellen umgewandelt und erhalten werden können.

„Das ist zunächst der erste Schritt“, erläutert SPD-Stadtrat Heiko Oßwald, der diesen Antrag mit seinem CDU-Kollegen Karsten Albrecht initiierte. „Wir wollen hier noch weiter gehen und aus dem Stromspar-Check eine umfassende Energieberatung machen. Wir stellen uns das so vor, dass die Stadt weitere 60.000 Euro in den Haushalt einstellt, die als Honorarmittel für professionelle Energieberater eingesetzt werden können“, erklärt Karsten Albrecht, der hierfür auch eine Kooperation mit Energieberatern der Stadtwerke angeregt hat.
Durch diese Energieberatung sollen bedürftige Menschen das Know-how bekommen, wie sie gezielt Energie sparen können, ohne damit die eigene Lebensqualität senken zu müssen. „Das Geld, das die Bedarfsgemeinschaften beim Strom einsparen, kommt ihnen direkt zugute. Schließlich sind die Kosten für Strom kein Bestandteil der vom Staat übernommenen Kosten der Unterkunft. Wir wollen jedoch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Wenn die Bedarfsgemeinschaften auch für den sparsamen Umgang mit Heizenergie sensibilisiert werden können, kann das den kommunalen Haushalt in Größenordnungen entlasten, weil die Stadt so weniger Mittel für die Kosten der Unterkunft zur Verfügung stellen muss.“, hebt Oßwald hervor.

Erfahrungen aus anderen deutschen Kommunen haben gezeigt, dass die Einsparungen, die so erzielt werden können, die notwendigen Personal- und Honorarkosten bei weitem übersteigen. In Nürnberg zeigte es sich beispielsweise, dass bei rund 300 Bedarfsgemeinschaften, die 2008 besucht wurden, pro Haushalt rund 200 Euro pro Jahr gespart werden konnten. In Leipzig liegt die Zahl der Bedarfsgemeinschaften höher als in Nürnberg, wodurch sich hier auch mehr Beratungs- und Einsparpotenziale bieten. Hinzu kommt dabei natürlich noch ein ökologischer Aspekt, denn sparsames Verhalten sorgt auch für weniger Kohlendioxidausstoß. Die beiden Stadträte sehen in Leipzig deutliche Potenziale dafür, dass sich dieses Projekt selbst tragen kann und darüber hinaus auch positive Effekte für den städtischen Haushalt sowie den Geldbeutel der Bedarfsgemeinschaften hat. „Besser geht es eigentlich kaum“, so die Stadträte.
„Die Bereitschaft der Stadtwerke an diesem Projekt mitzuwirken hat der Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Prauße in einem Gespräch am 27. Januar schon gegeben“, so Karsten Albrecht abschließend.