Die Karl-Liebknecht-Straße und der Peterssteinweg bilden die zentrale Magistrale im Leipziger Süden vom Connewitzer Kreuz bis zur Innenstadt. Beide Straßen sind durch eine hohe Nutzungsintensität hinsichtlich des Verkehrs (ÖPNV mit durchschnittlich 30.000 Fahrgästen täglich, motorisierter Individual- und Geschäftsverkehr mit 14.000 Fahrzeugen pro Tag,  5.000-6.000 Radfahrer täglich, Tausende Fußgänger) als auch durch eine besondere Aufenthaltsfunktion (Gaststätten/Freisitze, Geschäftevielfalt, Arztpraxen, etc.) gekennzeichnet. Daher kann das letztendliche Ergebnis des kompletten Umbaus nur einen Kompromiss aller Interessen und Anforderungen darstellen.
Die Sanierung der Karl-Liebknecht-Straße/Peterssteinweg ab Südplatz stadteinwärts steht schon seit einigen Jahren im Blickpunkt der SPD-Fraktion und ist für uns von hoher Priorität (Langsamfahrstrecke LVB, unzureichende Radverkehrsbedingungen, Fußwege und Fahrbahn teilweise in einem desolaten Zustand). Vor allem eine Qualitäts- und Leistungsverbesserung der Verkehrsträger des Umweltverbundes sowie eine Optimierung der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer werden aus Sicht der SPD Fraktion gefordert. Ein Baubeginn im Jahr 2013 – zumindest durch die Versorgungsträger – ist auch bei einem intensiven und komplexen Abstimmungsverfahren wie in diesem Fall dringend notwendig.

Die SPD-Fraktion begrüßt die durchgängige Anlegung der separaten Radfahrstreifen in beide Fahrtrichtungen. Auch der Übergang am Wilhelm-Leuschner-Platz in die Innenstadt ist im derzeitigen Planungsentwurf gelungen. Notwendig sind weitere Fahrradbügel entlang der Magistrale, die noch nicht Gegenstand der derzeitigen Planung waren.
Der einspurige Neubau der Fahrbahnen in beide Richtungen, wie der komplette Neubau der Gehwege inklusiver entstehender Querungsmöglichkeiten finden unsere Unterstützung. Die Prüfung der Einrichtung von bewirtschafteten Pkw-Stellplätzen im Peterssteinweg durch Verschwenken der Fahrbahn begrüßen wir.

Der behindertengerechte Neubau der LVB-Haltestelle „Münzgasse“ wird von der SPD-Fraktion ebenso unterstützt wie der Umbau der Haltestelle „Hohe Straße, LVB“ als überfahrbares Haltestellenkap. Bei der geplanten Verlegung möchten wir anregen, diese Haltestelle noch einige Meter in südliche Richtung zu verlegen, damit nördlich der Paul-Gruner-Straße eine weitere lichtsignalunterstützte Querungsmöglichkeit geschaffen werden kann (Schulweg). Dafür könnte eine Ampelanlage in Höhe der Hohen Straße entfallen.
Eine generelle Vorrangschaltung an den Lichtsignalanlagen für den ÖPNV ist für uns selbstverständlich, damit die Straßenbahnen der LVB als Pulkführer ohne Zeitverzug die Fahrgäste befördern können.

Damit die Karl-Liebknecht-Straße ihren für Leipzig wohl einzigartigen Boulevardcharakter beibehalten kann, spricht sich die SPD-Fraktion gegen ein separates Bahngleis für die LVB in stadteinwärtiger Richtung zwischen Hoher Straße und Riemannstraße aus. Stattdessen sollen sich Straßenbahn und Individualverkehr in diesem Abschnitt jeweils eine Fahrspur teilen, natürlich unter Beachtung der Vorrangschaltung für die LVB (analog der Verkehrsführung zwischen Südplatz und Shakespearestraße). Dadurch könnten die Gehwegbreiten beibehalten werden, die Aufenthaltsfunktion würde gestärkt und der aktuelle Baumbestand in einer größeren Anzahl erhalten bleiben.
Den Bau eines eigenen Gleisbettes für die Straßenbahn im Abschnitt Shakespearestraße bis Haltestelle „Hohe Straße, LVB“ können wir mittragen, wenn es die Fördermittelakquise so erfordert. Ein überfahrbarer und überquerbarer Mittelstreifen mit einem festen Belag wurde in der bisherigen öffentlichen Anhörung gegenüber einem separaten Rasengleis mit höherem Lärmschutz bevorzugt und sollte daher umgesetzt werden. Die Bemühungen der Stadt hinsichtlich einer maximalen Bordsteinhöhe von drei Zentimeter finden unserer Unterstützung.

Abschließend möchten wir betonen, dass die bisher präsentierten Planungsunterlagen eine hohe Qualität aufweisen und dass der große Umfang der Bürgerbeteiligung wohl einmalig, aber richtig war und ist, was die stattliche Zahl von rund 600 Mitwirkenden im bisherigen Verfahren beweist.
Für die weitere Diskussion ist es notwendig, dass die Kosten für die unterschiedlichen Varianten, die am 1. März 2012 auf einem Bürgerforum vorgestellt werden, transparent dargestellt werden. Dies käme einer soliden Abwägung der Varianten für die Entscheidung des Stadtrates entgegen.

Ansprechpartner: Ingrid Glöckner (Kontakt: 0341-2313488) und Mathias Weber (Kontakt: 0176-62855359)